Review in GARM Akt 2 (Kap.2) - German
fanzine – to be published in December 2014
Um
HESS handelt es sich um eine klassische Heavy Metal-Band aus Argentinien und
bevor sich nun alle politisch korrekten Gutmenschen wegen des Bandnamens sich
in die Hosen scheißen, kann man hier Entwarnung geben und die Windel bleibt
vielleicht halbwegs sauber, denn der Name wurde einfach vom Nachnamen von
Sängerin Melani Hess abgeleitet. Näheres um Fräulein Hess gibt es noch später.
Musikalische Einflüsse der Band sollen laut Informationen durch Bands wie KING
DIAMOND, DIO, IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST und ähnlichen entstanden sein, auch
wurden im Laufe der letzen Zeit diverse Nachspielungen der gerade erwähnten
Bands gemacht und dementsprechend veröffentlicht. Wenn man diesen Einfluss auf
Bandnamensgeberin und Sängerin Hess nehmen mag und vom Gesang ausgeht findet
man hier gleich den Vergleich zu NIGHTWISH, da es sich bei der Dame um eine
ausgebildete Opernsängerin handelt, doch wirkt der Gesang hier nicht so
gezwungen, sogar oftmals rau und ist dadurch auch lebhafter und formt und passt
sich dem klassischartigen zumeist teutonenhaften Schwer-Metal-Klang an.
Doch
nun erst mal zu „Hagalaz“, einem fast sechzigminütigen Album das man nach einer
Rune benannt hat (Vorsicht Gutmensch - Erkennungsmerkmal!) und das neun eigene
Lieder und eine JOAN BAEZ / JUDAS PRIEST-Nachspielung enthält.
Den
musikalischen Anfang macht ein Lied namens „Blood & Iron“ und dieses Lied
hätte auch kein Rock ´n´ Rolf Kasparek mit RUNNING WILD heutzutage nicht mehr
hinbekommen. Der relativ hohe Gesang der ganz klar im Vordergrund steht und wie
erwähnt an mehr oder weniger an NIGHTWISH erinnern mag passt sich wie bereits
erwähnt dem musikalischen Rest an ohne meiner Meinung nach zu übertrieben zu
wirken.
„The
Hessian“ ist das zweite Lied und hier wurde auch mit zwei Gastsängern
gearbeitet, musikalisch ein einwandfreies Lied das mehr auch an alte IRON
MAIDEN aus den 80érn erinnert.
Das
gut sechsminütige dritte Lied „Clarisse's Nightmare“ fängt hingegen sehr ruhig
an und entwickelt sich erst nach gut zwei Minuten zu einem Lied das sich in die
Reihe der ersten beiden Lieder einreihen kann. Der Gesang ist aber im Gegensatz
zu den anderen beiden nicht ganz so hoch gehalten.
Lied
Nummer vier trägt den deutschen Titel „Der Teufel und sein Lehrling“ und dieses
Lied wird auch zu aller „Überraschung“ auch in Deutsch vorgetragen. Der
interessante Text beinhaltet die Zeilen „… Den Krieg werden wir gewinnen, die
heilige Lanze müssen wir finden, die Sänger singen dem Mond, zu Ehren des
Herrenvolkes … “ und gegen Ende wird auch noch „Der Teufel wird es nicht vergeben,
nach dem Tod werden wir leben, vor meinem Herrn, ich weiss: Er spricht mich
frei. Ich bereue nichts“ vorgetragen.
„The
Giant” steht ganz im Zeichen und zur Erinnerung eines Ronnie James Dio und
wurde komplett auf ihn zugeschrieben. Das sechsminütige Lied erinnert auch
musikalisch voll und ganz an DIO, außer das eben der Gesang weiblicher und
höher ist.
„Interpretación”
wurde komplett in Spanisch verfasst und auch vertont, kann ich nicht allzu viel
erzählen, außer das das Lied eine klassische Heavy Metal-Nummer geworden ist.
„Sailors
Cross“, Lied Nummer sieben kommt hingegen wieder voll und ganz Metal-lastig
klassisch und teutonisch von älteren Bands und das nicht nur vom Titelnamen von
RUNNING WILD her beeinflusst daher. Der Text des Liedes behandelt soviel mir
bekannt eine wahre Geschichte um eine Seekonfrontation der USA und der UDSSR
1962.
Einer
wahren Geschichte nach behandelt auch das achte Lied „Perpetual Flight“ und
zwar handelt dieses Lied um einen loyalen Menschen / Mann der einen Flug in ein
fernes und „fremdes“Land startete, eingesperrt, in den Jahren danach verurteilt
und nach sechsundvierzig Jahren Gefangenschaft ermordet wurde. Musikalisch
reiht sich auch dieses Lied zu den davorigen ein.
„Boleskine
House” das längste Lied mit über acht Minuten auf dem Album ist wieder ein
absolutes klassisches Heavy Metal-Lied mit dem ein oder anderen melodischen
Gitarrensolo. Der Gesang der kurz auch wieder von einem Gastsänger unterstützt
wird kommt hier absolut passend dazu zur Geltung und steigert sich in den
höheren Lagen demnach der musikalischen Untermalung.
Das
letzte Lied ist die JOAN BAEZ-Nachspielung „Diamonds and Rust“ das ja auch von
JUDAS PRIEST nachgespielt wurde. Wer das Lied kennt weiß ja was einen erwartet,
hier ist das eben ein bekanntes ruhiges balladeskes Lied das mit einem hohen
weiblichen Gesang verfeinert wurde.
Obwohl
ich nicht (mehr) der allzu große Heavy Metal-Fanatiker bin (war ich das
überhaupt schon mal?) bot „Hagalaz“ das ja das Debütalbum von HESS war mal
wieder ein Heavy Metal-Musikvergnügen der außergewöhnlichen Art und Weise.
Außergewöhnlich deshalb da Fräulein Hess über ein recht hohes Organ verfügt was
für einige wahrscheinlich wieder gewöhnungsbedürftig und deshalb eben
Geschmackssache sein wird. Die Vergleiche zu NIGHTWISH sind wie erwähnt
vorhanden und gerechtfertigt, da die Sängerin davor unter anderem in einer
NIGHTWISH-Cover-Band aktiv war. Den Einfluss zu den Finnen hin oder her, die
Musik von HESS ist aber zu hundert Prozent ehrlicher und hat Hand und Fuß ohne
dabei kitschig zu wirken.
Zur
Gestaltung und zu einem Beiheft des Albums das ein zeichnerisch wahrlich
traumhaftes und fantasieartiges Frontmotiv enthält kann ich nichts erwähnen, da
das Album bisher leider nur als digitale Version erschienen ist.
Kontakt
zu der Band bzw. zu Protagonistin Hess findet man unter www.melanihess.com (die Seite gibt es in Spanisch,
Englisch und auch in Deutsch) oder per E-Post melanihess@hotmail.com.
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